Gesangverein "Brüderschaft Elnrode-Strang" - Sängerkreis Schwalmpforte

Gemischter Chor

weltlich, geistlich, geselliges Liedgut, A capella

Gudrun Heide

Kristina Ochs

Dietmar Achenbach

Dienstags von 19:00 bis 21:00 Uhr

Jesberg-Elnrode, Dorfgemeinschaftshaus

6. Januar 1905

2005  -  100 Jahre Gesangverein

Kreissängerfest

Verleihung der Zelter-Plakette sowie der silbernen Ehrenplakette des Landes Hessen

2016  -  111 Jahre Gesangverein

21. und 22. Mai 2016

Freundschaftssingen mit benachbarten Chören

Im Jahr 2016 feierte der Gesangverein Elnrode-Strang 111 Jahre Chorgesang.

Da stellt sich die Frage: Woher wissen wir, dass in Elnrode und Strang seit Anfang des letzten Jahrhunderts ein Gesangverein existiert? Alle Bemühungen, Ende der 50er Jahre Ausschreibungen aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg und den Jahren zwischen den beiden Weltkriegen zu finden, verliefen leider ohne Ergebnis.

So bleibt ein einziger Nachweis der Vereinsgründung eine Eintragung in der Elnröder Schulchronik mit folgendem Wortlaut: „Durch Unterzeichneten wurde am 6. Januar 1905 ein Gesangverein ins Leben gerufen, welcher zurzeit über 30 aktive Mitglieder zählt. Leider sind eine große Anzahl derselben in Rheinland-Westfalen und kehrt erst im Spätherbst bzw. im Winter zurück.“

Der Unterzeichner Liese war zu dieser Zeit Lehrer in Elnrode und leitete den Chor in den ersten Jahren.

Konrad Aubel übernahm bei der Vereinsgründung das Amt des ersten Vorsitzenden.

Der Verein erwarb bereits 1907 eine wertvolle Fahne, die 1912 in einer Feierstunde geweiht wurde.

Als Lehrer Liese 1907 Elnrode verließ, dirigierte  der aktive Sänger und Musiker Heinrich Rüppel den Chor, bis Vereinsarbeit mit Beginn des Ersten Weltkrieges eingestellt werden musste.

Aber bereits im Jahr 1919 begann man mit Heinrich Rüppel als Chorleiter und Konrad Aubel als Vorstand wieder im Verein zu singen.

Im Mai 1927 veranstaltete der Männerchor sein erstes Sängerfest. Dazu ein kurzer Abschnitt aus der Schulchronik:  „Am 15. Und 16. Mai 1927 wurde in Elnrode das erste Sängerfest gefeiert. Der Festplatz war neben der Schule auf Henkels Wiese. Das Wetter war sehr schön. Der Besuch war ebenfalls gut, man zählte 30 Vereine mit Krieger- und Sportvereinen. Der Verein hatte einen Überschuss von 600 Mark. Dieses Geld ist teilweise zu Blasinstrumenten verwendet worden. Man hatte nämlich auch einen Posaunenchor gegründet. Derselbe wird von dem Musiker Heinrich Rüppel geleitet.“

Vereinsvorsitzende waren von 1928 bis 1933 Georg Kling, von 1933 bis 1939 Gustav Göbel.

Nach dem Besuch des 100-jährigen Jubiläumsfestes des MSB in Kassel im Jahre 1939, der letzten sängerischen Großveranstaltung vor Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, ruhte die Vereinsarbeit für längere Zeit.

Im Jahr 1952 wurde dank der Initiative von Fritz Ide ein Gemischter Chor gegründet.

Leider verstarb der damalige Dirigent, Lehrer Adam Blum, bereits 1953.

Erst als ein Jahr später Heinrich Wege als Lehrer nach Elnrode kam, verfügte man wieder über einen Chorleiter.  

Zu diesem Zeitpunkt, im April 1954, wurde Otto Fiedler zum 1. Vorsitzenden gewählt.

Seither wird die Vereinsarbeit in allen Einzelheiten protokolliert.

Nach der Versetzung Weges leitete Lehrer Heinrich Wagner aus Schlierbach den Chor von 1955 bis 1960, als er sich aus seiner über 40-jährigen Chorleitertätigkeit zurückzog.

Mit dem Ausscheiden Wagners war auch die Zeit der häufigen Chorleiter Wechsel vorbei. Der Sänger Heinz Möller übernahm den Chor und dirigierte ihn über 50 Jahre.

Einen Höhepunkt der Vereinsarbeit bildete im Juli 1964 die Ausrichtung des Bezirkssängerfestes des Sängerkreises Schwalmpforte, dem der Chor seit 1954 angehört. Mit diesem Sängerfest wurde zugleich das 60-jährige Vereinsjubiläum gefeiert.

Von Januar 1977 bis Januar 1979 fiel Heinz Möller wegen einer schweren Erkrankung als Chorleiter aus. Während dieser Zeit übernahm Ewald Dilling aus Neukirchen die Chorleitung. Als vielbeschäftiger Mann im Chorgesang konnte er, insbesondere bei öffentlichen Auftritten, nicht immer anwesend sein. Er dirigierte nämlich noch drei weitere Chöre und war Sänger im Edeling-Chor Melsungen. So kam es, dass in diesen zwei Jahren auch Adolf Heinmüller, Kurt Keßler, Käte Lange, Heinfried Schäfer und Heinrich Wege zum Einsatz kamen.

Im Jahre 1979 entschloss man sich, die Vereinsfahne restaurieren zu lassen. Als am Ende des Zweiten Weltkrieges amerikanische Truppen in das Dorf einmarschierten, war die Fahne nämlich auf einem Dachboden versteckt wurden. Dabei hatte man den Tragegurt in das Fahnentuch eingewickelt. Durch große Wärmeeinwirkung hatte der Lack des Tragegurtes sich gelöst und das Fahnentuch erheblich beschädigt.

Am 28. Januar 1980 beging der Gesangverein Brüderschaft Elnrode-Strang sein 75-jähriges Bestehen mit einer Jubiläumsfeier im Dorfgemeinschaftshaus.

Vom 12. bis 14. Juni 1987 wurde das Kreissängerfest des Sängerkreises Schwalmpforte vom Gemischten Chor Elnrode-Strang ausgerichtet. Daran beteiligten sich 39 Gesangvereine.

Im Jahr 1991 wurde in Elnrode-Strang ein Kinderchor gegründet, der sich unserem Verein anschloss.

Im Februar 1994 übernahm Alfred Klink das Amt des ersten Vorsitzenden, nachdem Otto Fielder den Chor 40 Jahre geführt hatte.

Der Gesangverein Elnrode-Strang hat sich bemüht, den nach der Satzung gestellten Auftrag zu allen Zeiten zu erfüllen.

Er hat darüber hinaus einen wesentlichen Beitrag zu Dorfgemeinschaft geleistet und ist aus dem Leben unserer beiden Dörfer nicht wegzudenken.

Mit den übrigen örtlichen Vereinen arbeitet man gut zusammen.

Das Verhältnis zu den gemeindlichen Gremien und den evangelischen Kirchen ist ebenfalls gut.

Verbindungen zu den Chören in den Nachbarorten Hundshausen, Jesberg und Schlierbach werden gepflegt.

Die Räumlichkeit unseres Dorfgemeinschaftshaus als bieten ideale Voraussetzungen für die Chorarbeit. Es wird nämlich allzu leicht vergessen, wie es früher einmal war, und dass eine kostenlose Benutzung der Räume nicht überall selbstverständlich ist.

Im Jahr 2005 feierte der Gesangverein Elnrode-Strang sein 100-jähriges Vereinsjubiläum in Verbindung mit einem Kreissängerfest. Dem Verein wurden in diesem Rahmen die Zelter-Plakette sowie die Silberne Ehrenplakette des Landes Hessen verliehen.

Ein weiterer Höhepunkt im Vereinleben war das 111-jährige Vereinsjubiläum, das im Jahr 2016 am 21. Und 22. Mai im Rahmen eines Freundschaftssingens mit benachbarten Chören gefeiert wurde.

Bedenklich stimmt uns in diesem Zusammenhang, dass die Zahl der aktiven Chormitglieder immer stärker zurückgeht. Die Zeiten, in denen der Dorfschullehrer als Chorleiter für den Nachwuchs sorgte, gehören - wie wir alle wissen - längst der Vergangenheit an. Welche Eltern sind heute noch in der Lage, ihre Kinder zum Chorsingen zu bewegen und mit in die Übungsstunden eines Erwachsenenchores zu bringen?

Es bleibt zu hoffen, dass die ideellen Werte des Singens in einer Chorgemeinschaft von der Jugend, aber auch von den etwas Älteren eines Tages wieder stärker erkannt werden.

Getreu dem Wortlaut unserer Fahneninschrift

blicken wir positiv nach vor.